Die 13.te Documenta


Versprochen ist versprochen.  Auch wenn fast eine Woche vergangen ist, ich hab es Dir versprochen, Ira: einen Bericht über „Die Haasen besuchen die Documenta in Kassel“.  Ganz bestimmt lückenhaft, aber ich versuch mein Bestes.

Etwas ganz Besonderes ist, dass (endlich) die wunderbaren Auen an der Fulda mit einbezogen wurden. Eigentlich erstaunlich, dass darauf kein Kurator zuvor gekommen ist… Ich schätze, das man ca. die Hälfte davon ohne Eintrittskarte anschauen kann, aber ich habe mich innerlich geärgert, sie nicht zu haben, weil wir – ohne Karte – zu oft vor verschlossenen Türen standen.

Die Installationen in den Auen sind oft rätselhaft, manchmal witzig, manchmal berührend – auf alle Fälle unterhaltsam.

 

Ein unbedingtes MUSS ist der Kulturbahnhof: schöne Atmosphäre, interessante Kunstobjekte und eine tolle Bar „am Schrotthaufen“

Das Fridericianum ist wohl das Herzstück – leider selbst an einem Montag total überfüllt. So dass wir „the brain“ auslassen mussten, das ja anscheinend der (intellektuelle) Kern dieser Documenta ist.Mich hat am meisten der riesige Raum im Erdgeschoss beeindruckt. Man wundert sich angesichts der gähnenden Leere. Mittendrin steht eine Vitrine – man sieht einen vierseitigen, handgeschriebenen Brief. Und stellt beim Lesen erstaunt fest, dass dies die Absage des Künstlers ist, der diesen Raum „bespielen“ sollte. Aber es sei ihm einfach nix eingefallen.

Auf dieser Documenta findet man ein breites Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen.Videobasierte Werke nehmen einen sehr breiten Raum ein. Leider oft mit einer Länge von 40 Minuten und mehr. Für Wochenend-Touristen wie uns ein echtes Problem und nur sehr selektiv „konsumierbar“. Leider.

Die „Neue Galerie“ ist ein Highlight. Tolles Gebäude, schöne Räume, schöne Kunstwerke. Vor allem findet man hier auch Zeichnungen und Malerei, für die Freunde der „klassischen Kunst“.

Und nicht versäumen: hier gibt es einen tollen Film mit 200 Jahre alten Marionetten über die Vereinnahmung des arabischen Reichs durch die christlichen Kreuzzüge. Könnte auch auf dem Stuttgarter Trickfilmfestival laufen, so halt besonders „Documenta-geehrt“.

Die Documenta-Halle ist schwer zu bespielen angesichts ihrer riesigen Dimensionen. Aber wie immer ist sie beeindruckend.

Wobei mir die Videoinstallation einer indischen Künstlerin in einem Nebenraum des Gebäudes am besten gefallen hat. Ein Foto kann dies leider nicht vermitteln.

Wir waren zum Schluss noch im Naturkundemuseum, das wirklich auch lohnenswert ist. (Die „Orangerie“ kann man sich übrigens sparen: wenige Installationen, die für mich allesamt belanglos waren)

Und wie immer kann man dann in den Häusern einen Blick auf die Dauerausstellung werfen. Im Naturkundemuseum ist dies zum Beispiel das „Embryonen-Museum“ – irgendwas zwischen Gruselkabinett und anrührendem Zeitdokument.

Für uns muss natürlich auch die Verkostung stimmen, wobei an so einem gefüllten Tag die kulinarische Messlatte nicht allzu hoch ist. Aber „German Bratwurst“ – das Pendant zur heimischen Stadionwurst – muss sein.

 


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