Bereits gestern hat Michel das Royatal verlassen und ist im nächsten Tal, im Bévératal, unterwegs, zunächst von Breil sur Roya ins schöne Sospel (gestern) und heute nun weiter nach Moulinet. Gegen Mittag kam eine SMS, dass er jetzt auf einem Berg säße, das Mittelmeer vor sich liegen hat, völlig fertig und glücklich. Mir dämmerte da bereits – virtuell etwas mitreisend -, dass die Ankunft möglicherweise ernüchternd wird. Schließlich ist Moulinet ein echtes Kuhkaff mit ca. 200 Einwohnern, wo da bloß übernachten und essen? Gen Abend gingen dann die messages los. Daran will ich Euch etwas teilnehmen lassen:
„Ich bin jetzt im Kuhkaff. Ich nächtige in der Schule. Ist gleichzeitg Bürgermeisteramt und Gite. Ein Massenlager ganz für mich allein. Ich mach mich mal frisch und dann geht es in die Stadt ;-)“
(Dies dürfte sie sein, sieht eigentlich ganz romantisch aus…)
„Ich liege schon in meinem Bett. Es war nicht einfach, eines auszusuchen. 14 Euro mit Küche und Bad.“ (17.10 Uhr)
„Das einzige Restaurant hat geschlossen, man kann aber anrufen.“ (18.00 Uhr)
„Du wirst lachen, da fährt kein Auto. Stille Tage in Moulinet. Das bringt sich runter, sag ich Dir.“ (18.38 Uhr)
„Beim Restaurant hab ich angerufen. Es meldet sich der Anrufbeantworter. Ich bin eh zu dick.“ (19.09 Uhr)
„Heute abend gab es Nüsse, die müssen ja auch mal weg.“ (20.44 Uhr)
„Ist total witzig hier. Eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Gite-Menschen hier sind total nett. Man spielt Boule, in der Schule singt der Chor. Eigentlich ein Paradies.“ (20.54 Uhr)
„Da kam jetzt noch eine Madame, die hat es sich nicht nehmen lassen und hat mir noch ein Omelette gemacht. Unglaublich. Gute Nacht, schlaf schön“ (22.15 Uhr)
Da sieht man mal: was im Internet noch schwierig und kompliziert und vielleicht etwas öde aussieht, entpuppt sich als kleines Abenteuer – mit wunderbar netten Menschen!
2 Antworten zu “Paradiesisch … Moulinet”
Die Schule sieht aus wie aus einem französischen Kultfilm. Wunderschön; wie gerne würde ich jetzt mit Monsieur tauschen, auch ohne Omelette.
Theo meint, da wuerde ich auch gerne mit Michel uebernachten, das ist schoen gross und rosa. Dein Theo