Am Hinterrad von Markus W.


Wie das Datum schon verrät, war die sportive Radausfahrt am vergangenen Wochenende. Die Schmerzen in meinen Gliedern erlauben es mir erst heute, den Bericht über die wilde Hatz zu schreiben.

Was als gemütliche Ausfahrt geplant war, geriet unter dem Einfluß von jeder Menge Testosteron zu einem kräfteraubenden Ritt durch die Täler und Höhen der Hohenloher Landschaft.

Der Starttermin wurde kurzfristig um eine Stunde verschoben, feste Zusagen wurden „zeitnah“ telefonisch abgesagt – alles wie im letzten Jahr.

Als es endlich losging, wehte uns ein harter Ostwind entgegen.  „Erst mal Windschattenfahren – belgischer Kreisel ab Kesselfeld“, so dachte ich.

Aber dem war nicht so. Die Jungs versuchten die Flucht nach vorn, als müsse man erst mal zeigen, was man in den Beinen hat. Nach 10 km war das längst kein Spaß mehr, worauf der Doktor nach rechts abbog und sein Glück alleine, im Bezwingen der steilstmöglichen Rampen suchte.

Wir restlichen fünf  Hansel (Markus W, Schwager M. und dessen „IchbindiesesJahrsogutwienochniemitdemRadgefahren“-Kumpels) machten uns ins Jagsttal auf.

„Wir fahren aber Straße…“

hätte mir zu denken geben müssen. Der schön ausgebaute Jagsttal-Radweg läßt ob der vielen Radtouristen und Steckeleswanderer (nordic walking) kein Tempobolzen zu. Die gut asphaltierte Straße schon.

Am Hinterrad von Markus W. sind wir die Strecke bis Jagsthausen gebrettert. Nach zwei Stunden Puls von 180 war ich sicher, ich werde den Tag nicht überleben. Zum Glück hatte ich zwei Snickers eingepackt und in Krautheim meinen Unterzucker mit Colabrause bekämpft. Nach dem Wechsel ins Kochertal ging es erstaunlicherweise wieder einigermaßen. Kurz vor Schluß haben wir uns verloren und ich bin die letzen 8 km alleine zurück gefahren, was mich ein gutes Stück Überwindung und Kraftanstregung gekostet hat.

In Eschelbach angekommen durfte ich mich an herrlichem Erdbeerkuchen laben, was meiner Regeneration deutlich gut tat.

Von der herrlichen Landschaft habe ich wenig bis gar nichts mitbekommen, aber ich könnte  über das 26″  Hinterrad von Markus W’s Rennmaschine und dessen Schaltverhalten berichten.

Wenn nächstes Mal nicht mehr Mitfahrer oder auch ein paar Frauen zusammenkommen, die regulierend auf den Geschwindigkeitswahn einwirken können, werde ich wohl vorher in Spanien Urlaub machen müssen. Da soll es ja gute Ärzte geben…

…aber schön war es trotzdem und Spaß hat es auch gemacht.

 


Eine Antwort zu “Am Hinterrad von Markus W.”

  1. Da bin ich jetzt aber richtig froh, dass ich „zeitnah“ die Ausrede mit den vergessenen Radschuhen hatte (war gar keine!). Mir tun die Knie schon vom Lesen weh.

    Grüße an Euch Helden
    KD

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