Sauce Geniàle


Heute mal wieder etwas aus unserer „Cuisine Armoire“: wie man gaaaanz einfach eine wunderbar fluffige „Sauce Hollandaise“ (oder jede andere Zaibaione, Espuma) hinzaubert – sofern man einen iSi Whip hat wie wir.

Kurz gesagt: man bereitet eine Sauce Hollandaise wie bisher zu – ohne den Schritt „schaumig schlagen“. Vielmehr füllt man die Sauce in den iSi Whip ab, hält sie im Wasserbad (beliebig lange) bei ca. 60 Grad warm – um sie finalement auf die Teller zu fluffen. Voilà – bon appétit! Sieht das nicht toll aus? Übrigens war das Essen eine Gemeinschaftsproduktion. Ratet mal, wer den Zauberpart übernommen hat?

Hier nun ausführlich. Um es vorwegzunehmen: Die Sauce ist wirklich lecker, aber nach meinem Geschmack zu butter-lastig. Da muss noch ein anderes Rezept her. Vielleicht hat jemand einen Tipp von Euch??

Sauce Hollandaise à la Lafer

100 ml Weißwein
1 Schalotte, gewürfelt
3 Pfefferkörner
1 Thymianzweig
1 Lorbeerblatt
300 g Butter
Saft von einer halben Zitrone
1 Ei
3 Eigelbe
50 ml Sahne
1 EL Walnussöl
Salz, Pfeffer
Zucker

Den Weißwein mit den Schalotten, Pfefferkörnern, Thymian und Lorbeer aufkochen und ziehen lassen. Anschließend durch ein feines Sieb passieren und die Flüssigkeit auf ca. 30 ml einkochen lassen.

Die Butter in kleine Würfel schneiden und in der noch warmen Reduktion auflösen. Den Zitronensaft, das Ei, die Eigelbe, die Sahne und das Walnussöl dazu geben. Alles glatt rühren und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Auf 65° C erwärmen und durch ein feines Sieb streichen.

Die Sauce in den iSi Gourmet Whip füllen, eine Sahnekapsel aufschrauben und gut schütteln. Die Sauce Hollandaise über – z.B. die mit dem Spargel gefüllten Orangencrêpes – spritzen und sofort servieren.

Und wer hats mal wieder gewusst? Nicht F&B, auch nicht Gott, sondern der Lafer.


12 Antworten zu “Sauce Geniàle”

  1. Lafer ist ja Gott, wenn auch einer von der geldgierigen, schmierig grienenden Sorte, den man im Fernsehen nur mit rheinischem Hampelmann an der Seite ertragen kann, meine Mutter jedenfalls.
    Bei Gruner&Jahr auch als Erlöser genommen.

    F&B sind für mich eher sowas wie Mainstream-Avantgarde,
    bei denen man sich drauf verlassen kann, das es bei ihnen zuerst rotstieligen Baby-Sauerampfer gibt oder roten Shiso.
    Natürlich weit von ihrer versoffenen Hochphase entfernt.
    („Dazzu passd am bessen ein vollmundiga Silvana aus dem Markgrääflah Lannd.“)

    Eine weniger buttrige Hollandaise?
    Was würde die Lebensmittelindustrie tun?
    Joghurt rein und „Balance“ draufschreiben, wohl keine Option.

  2. Mal wieder erste Sahne, Henning! Ich lach mich kaputt. Mit Gott meinte ich aber diesen so langsam senilen, leicht notgeilen Ingwer-Koriander-Vanille-Bekocher.

    Chapeau, dass Du weißt wer F&B sind: hat dir das Conny gesteckt oder bist du einfach ein sehr aufmerksamer Blog-Leser?! Oder einfach Intuition??

    Der Vorschlag mit dem Joghurt macht mich noch nicht an… Mal sehn. Spargel hab ich heut schon mal gekauft. Gibts aber wohl erst morgen. Also noch Schonfrist…

  3. Ah! DER Gott!
    Dann war ich, glaube ich, mal in seinem Gewürzladen im Levantehaus in HH und fand es alles viel zu teuer.

    Senil und leicht notgeil?
    das könnte natürlich auch der Herr sein, der seine komplette Moderation mit den Weisheiten „deutscher Rotwein hat aufgeholt“, „Ich koche Immer nach Rezept“, „Knoblauch, da muss man aufpassen, wenn man am nächsten Tag wen trifft“, „Ich esse nicht so gerne heiß“ und „meine Mutter hat ja viel Mehlspeisen gemacht“ bestritt.

    Mein persönlicher Hasstyp als „Fernsehkoch“ war damals dieser näselnde Zacherl,
    weil er immer zwei „natürlich“ in jedem Satz unterbringen musste und einem beständig über den Folsäuregehalt in seinem Essen aufgeklärt hat oder total Dösiges erzählt.

    Ich habe auch einen Kollegen, der Lafer für den einzig Wahren hält, allerdings hauptsächlich, weil er sooo sauber kocht, anders als Jamie „schlimmer Finger“ Oliver.

    Ja, F&B wusste ich von Conni, nein, das mit dem Joghurt meinte ich nicht ernst.

  4. Vorgestern saß ich mal wieder bei meiner Hausärztin und hörte mir ihren Vortrag über proteinreiche, fett- und kohlehydratarme Ernährung (ihr absolutes Lieblingsthema) an. Und auf einmal sah ich Eure Schwarzwälder Torte mit fünf Bechern Sahne und Eure Hollandaise mit eineinhalb Päckchen Butter vor mir. Ich habe mir überlegt, ob ich mit ihr nicht lieber das Hollandaise-Problem besprechen sollte – hätte mir mehr Spaß gemacht. Aber da ich keinen Ärzteausfall provozieren wollte (sie wäre allein bei der Vorstellung von den Fetten bestimmt vom Stuhl gekippt), male ich heute vielleicht auf ihrer Ernährungspyramide im Wartezimmer die Fette von ganz oben nach ganz unten.
    Aufzustehen und zu sagen „Mein Name ist Gudrun. Ich esse Hollandaise mit 300g Butter“ – das ist die heutige Anarchie. Ich bin dabei!

    Jaaaa– dank Birgit, the Brain (und meiner darauffolgenden Recherche im Blog) weiß ich jetzt auch, wer F&B sind. Obwohl ich nicht weiß, welche Namen hinter Eurem Kürzel stecken, kenne ich die Personen. Stehen knapp 700 Seiten stark in meiner Kochbuchsammlung. Noch fast nie was draus gekocht, weil vor jedem Rezept erst einmal eine Abhandlung über die Authentizität ihres Rezepts steht. Und da vergeht mir jedesmal die Lust.

  5. @Su: Au ja, ich wusste dass du dabei bist, wenn´s ab jetzt anarchisch wird! Eine Sünde am Tag, ja? Du wirst sehen, das tut uns richtig gut.

    Und: natürlich the brain – immer noch 😉 Hoffentlich kann sie das bis ins hohe Alter bewahren! Was F&B bedeutet, sag ich dir mal Gelegenheit. Ist nicht unbedingt jugendfrei … wenns von Monsieur kommt. Abgesehen davon müssen ja nicht alle kleinen Geheimnisse im Blog stehen, gelle?

    @Henning: warum war? Ich finde den Nasenbär nach wie vor gruslig. Wobei mich seinen Ziegenbart noch mehr abstösst. Doch das scheint eine Generationenfrage zu sein. Ich glaube die Mädels < 30 finden die Kinnhärchen süüüüüss.

  6. Das Bärtchen heißt ja hauptsächlich, dass man Mitte der 90er unter 30 war.
    „war“, weil er ja kein eigenes Kochformat mehr füllen muss, sondern nur noch als „Berater“ fungiert oder bei Massenkochveranstaltungen mittun darf.

    Tatsächlich habe ich allerdings Zacherl-Rezepte schon mal probiert,
    Lafer seine noch nie.
    FundB sind mit ihren sogar in meinen Standards fest verankert.
    Leider werden die beim WDR nur noch 3 Monate lang bereitgehalten, während man die Sendungen ein Jahr lang nachgucken kann.

    Personen, die einem bei Kochformaten aufstoßen können:
    Klar dabei der „Korbi“ von Lea Linster,
    gut, er musste da mit seiner Chefin vor die Kamera, trotzdem geht es auch mit weniger Speichellecken.
    Letztens in einer anderen Sendung nochmal in Linsters echter Küche gesehen.
    Er kocht da immer noch.

    Wie war der Spargel?
    Habt ihr jetzt in einer Woche so 600g Butter verdrückt?
    Spargel hat ja kaum Kalorien.

  7. Spaßvogel. Nein, wir haben keine 600 g Butter verdrückt diese Woche! Was allerdings nichts daran ändert, daß unser Fettkonsum diese Woche alle Rekorde schlägt.

    Wir haben es gestern nochmal versucht mit der Sauce Geniàle, indem wir die Butter durch Sahne (und davon auch „nur“ die Hälfte) ersetzt haben. Mit Noilly Prat und Orange für den Grundsud. Nicht schlecht, aber der Schaum verflüssigt sich dennoch innerhalb einer Minute. Unschön.

    Deshalb „hab ich auch kein Foto für Dich.“

  8. Als Fernsehabstinenzler kann man bei Euch gar nicht mitreden, F&B noch nie gesehen, Zacherl erst einmal im Leben (bin mir mit Gudrun einig, der Ziegenbart ist nicht der Hit, und an den Rest vom Kerl kann ich mich nicht erinnern, vermute also mal, daß mich die Kocherei nicht vom Hocker gehauen hat). Aber ich war mal in einer Jamie Oliver Kochshow, jaaaaaha…. habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen…. No comment, auch nicht zum prä-, post- und zwischendrin merchandising….

    Also: iSi Whip habe ich nicht, aber ich bin mir sicher, daß man die Hollandaise auch ohne das Teil hinbekommt – Gabi aus Kassel hat mal eine ECHTE Hollandaise gemacht, zum Spargel, und da gab es noch keinen iSi Whip Schnickschnack. Die Sauce war so geil, unglaublich, ich habe hinterher noch den Topf ausgeleckt. Mein Rat daher: Ewig leben werden wir eh nicht können, daher sollten uns ein paar Hammerhollandaisen im Jahr ja wohl gegönnt sein – oder?!

  9. DU hast ja recht, so eine händisch, über dem Wasserbad aufgeschlagene Sauce Hollandaise ist schon was Feines. Und wenn es klappt, dann hat man das Gefühl bei der richtig guten alten Schule mitreden zu können.
    Aber ich sag dir, diese Espuma aus dem Aufschäumer war auch nicht schlecht. Ich bin fast noch in den Behälter gekrochen. Schön ist doch, wenn man beides kann.
    Das mit dem Schäumer wollten wir mal ausprobieren. Geht schnell und schmeckt sehr lecker.

  10. Das Resultat aus dem Aufschäumer war bestimmt lecker, gar keine Frage. Für mich persönlich weiß ich aber mittlerweile, daß mich noch ein Zusatzgerät, egal wie klein, nicht glücklicher macht – vorletztes Jahr habe ich mir ja, GEGEN BESSERES WISSEN wohlbemerkt, einen richtig guten Entsafter gekauft, er steht gar nicht so weit weg (aber im Schrank, damit man ihn in der Küche halt nicht sieht) und rate mal, wie oft ich ihn im letzten Jahr benutzt habe???? KEINMAL. Bin ich bescheuert, daß ich mir so ein Teil überhaupt gekauft habe??? Schonungslos gesagt: ja. Denn gekauft habe ich ihn mir ja nur, weil ich mich über Mutters alten Entsafter vorletztes Jahr so aufgeregt habe und mir selber in die Tasche gelogen habe, daß ich ja viel öfter frische Säfte trinken würde, wenn ich nur einen vernünftigen Entsafter hätte….

    Also: Nix gegen iSi Whip, solange ich die Resultate bei Euch verkosten kann. Bei mir würde so ein Teil in Nullkommanichts zum Wichtelgeschenk werden, und dafür ist sowas zu teuer!

  11. Ja Du hast ja recht. Man braucht im Grunde nicht so viel Zeug wie man immer meint. Das mit dem Entsafter haben wir auch schon hinter uns. Der steht jetzt bei Gudruns Mutter in der Hoffnung, daß unser Entsafter das alte Gerät das sie schon besitzt um Längen schlägt. Fakt ist, daß sie den neuen Entsafter genauso oft benutzt wie ihren alten. Da sind die Wechsel an der Spitze des englischen Königshauses der letzten Zeit durchaus zahlreicher.
    Gibt es irgendwo auf der Welt einen Friedhof für unbenutzten Küchengeräte?
    Da könnten wir auch das eine oder andere Grab schaufeln.

  12. Hallo Leidle,

    also mir isch’s so – i war 10 johr im badische unn do haemmer sbargl hald nur mit neie kartoffle, frischem schinka (kocht und graeuchert) zaemme mit euge gmachte mayonnaise gesse un dess war au a ganz schaener hammer…..

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