Gäul und Schnitzelwecklich


Wie jedes Jahr, so wurde auch diesen Sommer zum 47 Mal wohl schon das Cappler Reitturnier ausgetragen.  Spring- und Dressurreiten als auch Kutschenfahren stehen auf dem dreitägigen Programm (falls es unter den Leseren doch interessierte Reitsportfreunde gibt).

Es ist immer wieder efrischend anzusehen, wie dicke Männer auf die armen Pferde eindreschen um von der eigenen reiterischen Unfähigkeit abzulenken. Meistens sieht man schon als gänzlich ungebildeter Laie, wer an den Aufgaben scheitern wird. Oft wäre einfacher, wenn der Reiter das Pferd über so manches Hinderniss und  tragen würde.

Aber es gibt auch durchaus talentierte Sportler die ein schmuckes Bild abgeben, elegant und fehlerfrei über den Parcours galoppieren.

Eigentlich ist an diesem Wochenende Dauerregen fest eingeplant, aber diesmal war es nicht so. Die miesen Tage der voangegangenen Woche haben wohl nur wenige Regentropfen übrig gelassen.

So war es also sehr heiß und hat mich an die Tage meiner Kindheit erinnert.  Zu der Zeit hatte mein Vater gefühlte fünfzehn Kilometer Himbeeren angepflanzt. Wir wußten gar nicht wohin mit dem Zeugs. Ernten mußten natürlich wir Kinder und ich mit meiner Rot-Grün-Sehschwäche war letztlich auf meine taktilen Fähigkeiten angewiesen. Ich mußte geradezu erfühlen, welche Früchte rot und welche noch grün waren. Eine schwere Kindheit war das.

Zum Reiterfest sind Roland und ich auf die Idee gekommen das Obst an die elitäre Gesellschaft auf der Veranstaltung zu verkaufen. Ich meine das hat auch ganz gut geklappt. Reich sind wir allerdings nicht geworden. Wahrscheinlich habe ich die Feinheiten und Raffinessen der Marktwirtschaft damals genauso wenig begriffen wie heute.

Es wäre besser gewesen eine Himbeer Holding zu gründen um sich dann von Langnese oder Dr. Oetker aufkaufen zu lassen.


3 Antworten zu “Gäul und Schnitzelwecklich”

  1. Hey, mensch, das war immer ein tolles sommer wochenende mit all den Gaeul in Cappel. Da erinnere ich mich immer sehr gerne daran.

    Ja, der Michel und das Himbeer pfluecken – das stimmt – das mit der Himbeer Holding waer der Knaller gewesen.

  2. Also ich find Fische fangen besser als Himbeeren pflücken.
    Aber zum Obstsalat und Kuchen passt halt blue cod nicht so gut.

  3. das stimmt ABER vor dem Obstsalat und Kuchen eine schoene blue cod aus dem ofen mit knoblauch und kraeuter – gar nicht schlecht.

    Am Freitag musste ich wieder zuschlagen – ein wahnsinns Octopus hat’s gegeben (und blue cods – der Goetz war dabei) – den haben wir dann z.T. in Spagetti d’olio mit octopussy und herbs verwandelt.

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