Lecture 2: Oye Como Va


Beim zweiten Teil unserer kleinen Sommerakademie stellte sich diese Woche die Berliner Agentur  „2Agenten“ vor, die für Illustratoren als Agenten tätig ist. Das Spektrum der vorgestellten 32 Illustratoren war interessant, die anschließende Diskussion der Studenten mit dem Agenturinhaber aber noch mehr.  Für die 25% Beteiligung am Honorar vermarkten die 2Agenten die Illustratoren, bereiten die Deals vor bzw. wickeln das Vertragliche und Kaufmännische ab. Dafür hat aber die Agentur auch die Exklusivrechte am Künstler, sprich an allen Aufträgen ist die Agentur beteiligt, selbst wenn der Illustrator einen Direktauftrag erhält. Wie sagt man so schön neudeutsch: Hauptsache, die „win-win“-Situation stimmt.

Die eigentliche „lecture“ haben wir (damit meine ich unsere Freunde aus Buoch!) an diesem Abend allerdings von Ali Osman erhalten. Und von Michel natürlich, der uns in diese Kneipe geführt hat. Man könnte auch wie das LIFT sagen: ein neues Kapitel „Schräggastro“.

Im Anschluss an die 2Agenten standen wir nämlich da, mitten im Stuttgarter Osten und wussten nicht so recht wohin (Su, du hättest das bestimmt gewusst, gell?). Michel hatte dann plötzlich einen Einfall und kachelte in die Taverne „Timbales„, eine kleine Kneipe, die mehr oder weniger an der B14 Richtung Bad Canstatt liegt. Ich muss gestehen, dass ich mich etwas über ihn lustig gemacht habe. Man sieht schon von außen, dass das Timbales irgendwas Griechisch-türkisches ist: es wird etwas Strandatmosphäre vermittelt mit Bastmatten, vertrockneten Weinreben und bunter Farbe. Und als endgültiger Beweis stehen auf der „Terrasse“ auf den Resopaltischen die unvermeidlichen Mückengläser. Als würden sich an dieser Stelle, quasi nur einen Steinwurf von Deutschlands Spitzenreiter in Sachen Feinstaubbelastung (dem Neckartor), irgendwelche Mücken blicken lassen! Nie im Leben! Ich konnte es nicht fassen, dass Michel uns hier her führt. Und drinnen sieht es dann so aus:

Wahnsinn, oder?  Und an den Wänden hängen Fotos aus mindestens 3 Jahrzehnten Musikerleben von Ali Osman. Ein türkisch-stämmiger Grieche, „Musiker und Weltbürger“. Er hat 20 Jahre von der Musik gelebt, im Maxim gespielt, auch mit den ganz Großen – mehrfach mit Carlos Santana. Und die Fotos bezeugen, dass Carlos ihn auch schon in seinem „Wohnzimmer“ besucht hat. Das Timbales ist nun sein Traum, hier veranstaltet er regelmässig Konzerte und wenn er Lust hat, spielt er auch selbst.

Wir hatten das Vergnügen dann am Ende: er setzte sich mit seiner Kochschütze hinters Schlagzeug, drehte den Soundtrack von „Oye Como Va“ auf und ab gings! Immer mit einem Lächeln im Gesicht. Am Ende stand er dann auf, freute sich über unser Strahlen und unsere Bewunderung, lächelte immer noch und sagte dann, dass dies hier sein Leben sei, hoffentlich bis ganz zum Schluß. Das ist mal ein glücklicher Mensch!

Hier seht ihr einen Videoclip von ihm mit seiner Band. Aber am besten selber hingehen – noch besser mit uns!


2 Antworten zu “Lecture 2: Oye Como Va”

  1. Klar habe ich Tipps für den Stuttgarter Osten:
    – ein sehr guter Portugiese mit schrägem Chef (sind die im Stuttgarter Osten alle so?) ist das Tasca im Feui http://www.tasca-im-feui.de/home/
    – eine nette – ehemalige Punkerkneipe – ist das Bonnie&Clyde http://www.bonnieandclyde-stuttgart.de/. Dort kann man auch gut essen.
    – war ich noch nie, würde mich aber interessieren (der Lage wegen und weils nett klingt): Landhaus Villa Berg http://www.landhaus-villa-berg.de/
    Viel Spaß beim nächsten Vortrag!

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