Slow Food


Am Wochende war die Slowfood Messe in Stuttgart und wir waren auch wieder mit von der Partie. Ira, Oliver und Conny sind zu Besuch gekommen und schließlich haben wir uns noch mit Sora, Stephan, Kim, Thomas und Heinrich verabredet. Also ein richtiger Ausflug! Es ist natürlich unmöglich, hier gemeinsam zu Zehnt durchzuschlendern, doch wir haben uns ab und zu auf dem Grünstreifen zum Relaxen verabredet oder sind uns eben „zufällig“ in den Hallen begegnet. Die Messe ist ja mittlerweile so beliebt, dass man den Samstag meiden sollte. Teilweise ist das ein richtiges Geschiebe durch die Gänge. Ich denke Donnerstag abend oder Freitag sind die besseren Tage. Uns ist auch aufgefallen dass dieses Jahr zunehmend mehr Händler im Vergleich zu Produzenten vertreten waren, was wir alle schade fanden. Das war/ist eben das Besondere, dass man mit den Produzenten ein Schwätzchen halten kann, falls man möchte. Außerdem gibt es zunehmend Produkt“innovationen“ zu wirklich astronomischen Preisen, was ich dann schon fast als obszön empfinde, z.B. 40 g Schokolade mit Matchatee oder Goldplättchen oder was auch immer ab 6,- Euro aufwärts! Irre, oder?

Abends haben wir dann mit unseren Gästen die gekauften Schätze ausgebreitet und geschlemmt:

Weißer Speck von der Wollsau von der Metzgerei Grether aus Mühlheim (wobei ich den lardo colonnato besser finde, hab ich fest gestellt)

Vinschgauer Brettlspeck aus der Metzgerei Gruber & Telfser in Meran (bei den Südtirolern habe ich vor 2 Jahren als Hostess ehrenamtlich mitgeholfen)

Schwäbischer Thun, natürlich vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein (Schweinefleisch das aussieht wie Thunfisch aus der Dose und auch ähnlich schmeckt. Das war ein richtiges Aha-Erlebnis.)

Grüne Tomatenkonfitüre, auch aus Heilbronn (seeehr lecker, zu Käse)

Confettura di Peperoni  (fruchtig-süss, passt auch gut zu Käse)

Apfelsenf von Tomski-Senf aus Rottal, ein sehr fruchtiger Senf von dem ich denke, dass er gut zu Dressings passen wird.

Kaisersenf von der Monschauer Ölmühle, ein klassischer Senf von einer tollen Senfmühle

Ein besonderer Aceto von Ira (dessen Name ich vergessen habe) und die Essigauslese du Chef von der Reutlinger Essigmanufaktur (hat auf der Messe jedenfalls gut geschmeckt)

Leberwurst (war sehr gut, ich weiss aber auch nicht mehr von wem die stammt)

Frischkäse mit Honig und Sesam (und diverse andere Käse)

Quittensekt von einem sehr interessanten Quitten-Rekultivierungsprojekt aus dem Heilbronner Unterland. Würde ich gerne mal besuchen – vielleicht lässt sich ja Inge dazu überreden???

Steirisches Kürbiskernöl von der Hartlieb Ölmühle (das ich immer kaufe, einfach gut)

Im Rhabarberkompott hab ich natürlich die Bourbon Vanille aus Madagaskar verwendet, die ich ja auch schon online bestellt habe.

Michel und mich hat darüber hinaus „Kälte-Rudi“ sehr beeindruckt, eine Eismaschine mit der man sich praktisch sofort selbständig machen kann. Außerdem sieht Kälte-Rudi so aus, als würde er ggfs. auch die Straße von Eis befreien. Und was mich sonst noch interessiert hat (man will oder kann ja nicht alles kaufen): vertjus von Tauberhase, das ist ein Saft aus grünen Trauben, vergleichbar mit Zitronensaft aber nicht ganz so bitter. So kann man die grünen Trauben, die ja zuhauf in den Weinbergen wegen Mengenkontingenten weggeschnitten werden, nun auch verwerten. Außerdem zum Thema Saatgut ein Händler, der gentechnikfrei arbeitet und vor allem alte Sorten im Programm hat. Falls man mal Gläser/Verschlüsse/Flaschen braucht, gibt es den Flaschenbauer, natürlich auch online. Und was mich zur Zeit sehr interessiert, ist das Thema Rhabarber. Denn außer Kompott und Kuchen habe ich bislang aus Rhabarber nichts gemacht, dabei mag ich ihn sehr. Auf der Messe war die Kelterei van Nahmen vertreten, die sortenreine Säfte. u.a. auch Rhabarbersaft anbieten (zu Wahnsinnspreisen übrigens), aber auch einige andere flüssige Produkte aus Rhabarber. Aber da muss ja noch mehr drin sein… Mal sehn. Wir haben übrigens irgendeinen der sortenreinen Apfelsäfte probiert, war gut, aber den Preis von fast 4 Euro pro Flasche fanden wir nicht gerechtfertigt.

Vorbeischauen will ich auch mal bei Feinwerk in der Senefelder Straße. Die haben keine Website, aber einen Laden im Westen („Fünf Freunde, die sich zusammen getan und einen Laden eröffnet haben.“ Mal nachschauen, ob das wirklich so einfach ist….). Online findet man sie unter den „Schätze des Westens“ versammelt hier.

Michel hat dieses Jahr F… und B… vermisst, aber hier kann man sie ja online besuchen, chérie!! Das war ein sehr schönes Wochenende – am Sonntag abend waren wir dann glücklich crocky.


2 Antworten zu “Slow Food”

  1. Falls Du noch rhabarberinteressiert bist: ich bin dieses Frühjahr so infiziert, dass ich sogar danach rieche. Was meiner Oma ihr Kölnisch Wasser aus 4711, ist bei mir derzeit Aqua Colonia RHUBARB &CLARY SAGE (www.aqua-colonia.de).

  2. Da bin ich ja wirklich sehr gespannt wie Rhabarber als Parfum duftet!! Ich finde es auch mutig dass du einen Duft von 4711 überhaupt ausprobiert hast. Ich verbinde mit dieser Marke sofortige Kopfschmerzen. Aber scheinbar haben die da einen echten „Relaunch“ hingelegt! Interessant finde ich ja auch ROYAL RIESLING, hast du das gesehen? Mit einer „euphorisierenden Wirkung“!!! Ob man dann nach Fusel riecht?

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