Kahawai One Of The World’s Great Sportfish


8:00 Uhr Mittwoch morgen – 4 Grad, wolkenlos, windstill, ruhiges Meer einfach nur schoen – da das nun schon seit einigen Tagen so ist, und wohl auch noch so weitergeht UND der Maori-Fisch-Kalender exzellentes Fishing fuer heute vorraussagt, haelt mich mich nichts mehr. Das Boot ist „ready to go“ und um kurz vor 9:00 im Wasser (@Michel und Gudrun – Ihr wisst schon an dem kleinen Hafen out of Pohara).

Ich kann es (wieder ‚mal) nicht fassen wo ich bin, als ich mit ca. 15 knoten leise aus der Bucht gleite. Der dunkelblaue Himmel (ohne irgendein Woelkchen ueber mir), die Sonne, mit wahnsinns Lichtspiel auf dem Wasser, vor mir, duese ich an den satten gruenen Kuestenstreifen des AbelTasman entlang – Richtung (na klar) – SEPARATION POINT. Heute (es juckt mich so in den Fingern) – der Michel fehlt – wird ein neues Kapitel der Fisch-Geschichte aufgeschlagen.

Am Separation Point angekommen – (ich habe wieder ‚mal die Kamera vergessen – mensch!!!) begruesse ich zunaechst die vielen Pinguine, die schon alle vor mir da waren.Der Tag ist noch jung aber hier ist schon maechtig was los – zumindest die halbe See-Vogelwelt ist hier unterwegs. Ich sehe Shags, Reiher, Seemoeven, Albatrosse, Pinguine und andere Seevoegel – viele beim jagen und als ich ca. 4 km in Richtung Farewell Spit ‚raus fahre, sehe ich einen riesigen Bereich in dem viele Voegel schwimmen und jagen – das gibt den Eindruck dass hier womoeglich eine grosse Schule Kahawai unterwegs ist.

Also versuche ich mein Glueck, werfe 3 Angeln gleichzeitig und bin nach den ersten 5 ruhigen Minuten dann nur noch am roedeln. Der erste Kahawai ist ein riesen Kerl (63cm) und wie sich spaeter herausstellt 3kg+ schwer. Ich habe diesen gerade an Bord da reisst es an der 2. Angel – Kahawai No.2. Zwischendurch moechte noch eine stattliche bluecod (44cm) mitkommen ebenso eine recht gute Seaperch. danach 3  weitere Kahawais – 1h 20min sind vergangen, der Eski (australisch fuer Kuehlbox) ist gerammelt voll und ich beschliesse dass das fuer heute mehr als genug ist und denke – mensch das waere etwas fuer den Michel gewesen – da der Kahawai dem Kingfisch ziemlich nahe kommt (vom Aussehen und Fleisch) – great fishing. Die Australier nennen den Fisch Salmon-Trout – und ich habe den schon vor etlichen Jahren,  im Wilson Promontory National Park bei Melbourne gefangen. Ein toller Fisch.

Die Rueckfahrt (mittlerweile 18 Grad) ist ebenso farbenfroh und schoen wie der Morgen. Nachdem das Boot versorgt ist, geht es ans Bilder machen und dann daran die edlen Teile zu verarbeiten.

Ein Teil des Fangs wird (super reines Fleisch) gleich zu sushi verarbeitet, der andere Teil geht in meine kleine Raeucherkammer, wo die fillets mit (eigenen) Zitronen, gestossenem Pfeffer, braunem Zucker, Rosmarin (aus dem Garten) und etwas Salz auf Manuka-Holzspaehnen geraeuchert werden. Ein Prachtexemplar wird als ganzer Fisch eingefroren. Der Rest wird zu Filets (short panfry – medium rare is the choice) verarbeitet.

http://www.bishfish.co.nz/fishid/kahawai.htm


6 Antworten zu “Kahawai One Of The World’s Great Sportfish”

  1. Verdammt schöne Fische. Muß gleich los zur Besprechung nach Neckargmünd.
    hier ist Regen, 8° Celsius. Ich wäre gern mit auf See.

  2. Hach!! Was für ein schöner Tag war das!

    In Gedanken bin ich mitgefahren – zumindest bis zum Hafen 😉 Sehr gefreut habe ich mich aber auch, die kleine Amy zu entdecken- siw wäre wohl auch am liebsten mal wieder mit ins Auto, gelle?

    Eine schöne Geschichte!

  3. Ja, und wenn man denn den staunend aufgerissenen Mund wieder zukriegt, kann man noch so Dinge denken wie „ich habe auch Rosmarin im Garten“ 😉

    Eine eingehendere Beschäftigung mit dem Kahawai
    http://en.wikipedia.org/wiki/Australian_salmon
    und seinen Fortpflanzungsgewohnheiten vermittelt einem dann das Konzept
    „pelagic spawners“.

    Und prompt läuft im TV eine Doku über NZ-Auswanderer, in der auch „Heck German Smallgoods“ vorkommt.
    http://www.heck.co.nz/
    Eventuell eine in Christchurch erreichbare Quelle für Wurstdarm?

  4. Oh, nee, selbst geräucherter Fisch!!! Neid, Neid, NEID – damn it, Janet….

    Also: mein Liebster und ich waren ja mal bei einer Ex-Arbeitskollegin auf einer einsamen Insel (echt jetzt: kein Strom, kein Wasser, ABER Handynetz!!!) irgendwo in einem See in der Nähe von Tampere (deswegen ja auch Handynetz) und da gab es selbst- = frischgeräucherten Fisch und ich schwöre, ich habe noch NIE was Besseres gegessen. Mein Liebster und ich waren so begeistert, daß wir nach der Heimkehr aus dem Urlaub sofort das Räuchern anfangen wollten. But alas…. es ging dieser tollen Idee wie so vielen anderen tollen Ideen: Bis heute haben wir uns noch nicht drangewagt (da fällt mir ein: Ja, Gudrun, meinen Fleischwolf kannst Du haben – jetzt müssen wir uns nur noch mal wieder treffen :-))

    Um auf den Fisch zurück zu kommen: Hier mangelt es irgendwie am Frischfisch. Von meinem Balkon bis zum Rhein sind es zwar mal gerade, hm, 300 m Luftlinie. Aber ehrlich gesagt: Vater Rhein mag zwar sauberer sein als noch vor 20 Jahren, aber Wasser hin, Wasser her, aus den Fluten kommt nix, was ich freiwillig essen möchte. Und diese komischen, pustelverseuchten Schollen, die da teilweise aus dem Meer vor Deutschlands Küsten geborgen werden: brr.

    Aber vielleicht muß man einfach mit den Beschränkungen leben: Ich gehe jetzt an mein Kühlfach im Schwesternwohnheim (schnief….), hole meinen LARDO DI COLONNATA raus und schenke mir noch ein Gläschen Wein ein. Morgen ist Wochenende und ich habe Freigang, darf das Exil in Richtung Heimat verlassen. Ach ja: und feiere am Samstag 30 Jahre Abi. Mensch, die Zeit, also echt…

    Wie war das nochmal mit dem Fisch??!

  5. @Henning: Nicht traurig sein, der Rosmarin blutet dir wenigstens nicht den Küchenboden voll.

    @Roland: Was für Köder hast Du benutzt?
    Hast Du nur die Angel reigehalten und schwupp, schwupp, schwupp oder war auch ein wenig sportlicher Wettkampf mit dabei?
    Ich könnte mir vorstellen, dass der Fisch nicht freiwillig an Bord gesprungen ist.
    Wenn das so weitergeht kommst Du um die 6,50m Variante nicht drum rum.

  6. @Michel – Ja die Kahawai sind wirklich schoen und irgendwie – sehr elegante Fische – und gleich vorneweg – nein Michel, so einfach sind die nicht an Bord gesprungen. Die 5 „Jungs“ haben ordentlich die Elastizitaet der Angeln getested – alle 5 musste ich dann am Boot im Wasser noch schnell mit dem landing-net einfangen um sie ueberhaupt an Bord zu bekommen. Es war durchaus sportlicher Wettkampf dabei – und DU hast gefehlt, da ich ja in eine Schule von Kahawai gekommen bin, kamen die alle mehr oder weniger hintereinander – das Boot hat vielleicht ausgesehen ….. will ich hier gar nicht beschreiben.

    Kahawai kann man gut mit Blinker etc. fangen, ich habe Fress-Koeder benutzt. Normal gehen die sehr gerne auf Pilchards ABER da ich nur Barracouta und Squidd dabei hatte – hatte ich Squidd in duenne Streifen geschnitten und das geht auch sehr gut.

    Mensch – Ira: Du hast soooo recht, frisch geraeucherter Fisch ist der Hammer. Ich hatte meine ersten Erfahrungen mit selber raeuchert (hier in NZ) im letzten Jahr mit Red Snapper (gefangen an der Westkueste) und am gleichen Tag geraeuchert. Die Kahawai waren auch nur mal eben 3h aus dem Wasser als sie geraeuchert wurden – nur der Hammer…..

    @Gudrun – das war ein richtig genialer Tag (fuer mich allein) ich hab’s genossen – ja die Amy war dann beim Ausladen dabei – auf dem Wasser macht sie sich fast in die nichtvorhandene Hose – das hatte ich ein paarmal ausprobiert – sie ist halt doch kein richtiger Abenteuer Hund….

    @ Henning – hey – das mit dem Rosmarin ist doch schon ‚mal ein Anfang – das ist fuer mich DAS Beiwerk zu einem guten gegrillten Steak (und das gibt’s ja auch in good old Germany 🙂 ). Super Dein Link zum Australischen Kahawai (Ozzi-Salmon) – jetzt sind die auch noch eine Zeit (Larvenstadium) Teil des Planktons – man lernt doch nie aus. Und hey – die „Heck“-Seite ist wirklich Klasse. Wir haben hier in Nelson auch einen Deutschen Metzger – aber im Vergleich zu den Heck’s ist das ein Witz. Da werd‘ ich mal stoebern…..

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